Im Zweifel ist es Eklektizismus: Der Eklektizismus, der im 19. Jahrhundert entstand, ist ein Stil, der sich durch die willkürliche Kombination und Mischung verschiedener architektonischer Elemente aus unterschiedlichen Epochen und Kulturen auszeichnet und daher etwas mehr Aufmerksamkeit bei seiner Einordnung bedarf. Anders als im Historismus, der sich an historischen Vorbildern orientierte, ging der Eklektizismus einen Schritt weiter, indem er keine feste stilistische Richtung verfolgte, sondern frei Elemente aus Gotik, Renaissance, Barock, Klassizismus und sogar asiatischen oder exotischen Einflüssen miteinander vereinte.
Diese "Stilmischung" führte zu architektonischen Meisterwerken, die durch ihre Vielfalt und Detailfreude beeindrucken. Der Eklektizismus war besonders in städtischen Gebieten verbreitet, wo Architektur zur Darstellung von Wohlstand, Exzellenz und Individualität diente.
Bedeutende Architekten wie Gottfried Semper, Schinkelschüler Heinrich Strack in Deutschland oder Joseph Paxton in England prägten den Stil, wobei Paxton vor allem für seine besonders "exotischen" Gebäude bekannt war, während Semper den Eklektizismus in viele seiner monumentalen Bauwerke einfließen ließ.
Der Eklektizismus war die Antwort auf den immer schneller werdenden Wandel der Zeit und die Vielfalt der Industrialisierung. Heute sind viele eklektische Gebäude aus dieser Ära noch immer als außergewöhnliche und faszinierende Beispiele für die Verschmelzung von Tradition und Innovation zu bewundern.