Abenteuer Schnäppchenimmobilie: Brandenburger Gutshaus für 60.000 Euro verkauft

Steffen Seibel
Mi, 07.07.2021
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Deutschland, Brandenburg, Doberlug-Kirchhain. Rund 55 Baudenkmäler befinden sich in der brandenburgischen Gemeinde Doberlug-Kirchhain und ihren Ortsteilen. Eines dieser Denkmalobjekte ist das überregional kaum bekannte Gutshaus im Doberlug-Kirchhainer Ortsteil Kleinhof. Jetzt wurde das Gebäude am 25. Juli 2021 für schlappe 60.000 Euro versteigert.

Das Gutshaus Kleinhof im Landkreis Elbe-Elster

Das Herrenhaus wurde 1740 zunächst als Barockbau errichtet, um 1800 im klassizistischen Stil umgebaut und Anfang des 20. Jahrhunderts im neobarocken Stil komplett überformt. Letzter Eigentümer war Dipl.-Landwirt Bernhard Jäger. Nach der Bodenreform wurde es zweckmäßig verändert, fand Verwendung u.a. als Krankenhaus, später bis 1996 als Pflegeheim. Das zweistöckige, teilunterkellerte Gebäude auf rechteckigem Grundriss verfügt über ein Walmdach, der Dachboden ist teilweise ausgebaut. Östlich des Herrenhauses befindet sich ein einstöckiger Anbau. Die usprüngliche Raumaufteilung ist in Ansätzen noch erkennbar, im Inneren erhalten ist eine offene Treppenhalle mit Galerie.

Westlich des Gutshauses befindet sich ein zugehöriges Wirtschaftsgebäude, der ehemalige Gutspark erschließt sich in nördlicher Richtung. Die Gesamtgröße des Grundstücks einschließlich noch zu vermessender Flächen beträgt ca 5.500 m².

Eckdaten des Versteigerungsangebots für Gutshausretter

  • Wohnfläche: ca. 800 m²
  • Nutzfläche: ca. 237 m²
  • Grundstück: ca. 5.207 m²
  • Derzeit nicht an öffentliche Strom- und Wasserversorgung angeschlossen
  • Einfache Ausstattung
  • Elektro und Sanitär veraltet
  • Feuchtigkeitsschäden: An mindestens zwei Stellen wurde der echte Hausschwamm nachgewiesen, hieß es in der Immobilienauktion
  • Umfassend sanierungsbedürftig
  • Einzeldenkmal des Landes Brandenburg
  • Das bisherige Nutzungskonzept sieht eine Dienstleistung im Bereich Betreutes Wohnen vor


Gegen den Trend - Kaum Interesse für das Gutshaus

Das Startgebot lag bei 49.800 EUR, schon nach wenigen Minuten ging der Zuschlag an einen Bieter, der 60.000 Euro geboten hat.

Bei der Juni-Auktion des Auktionshauses Karhausen wurden übrigens auch zwei leer stehende Bahnhofsgebäude in Sachsen für jeweils unter 30.000 Euro versteigert.

Das Ergebnis dieser Auktion zeigt: Der Besuch einer Immobilienauktion kann sich als Alternative zur herkömmlichen Immobiliensuche für Verbraucher und Schnäppchenjäger mit privaten Bedürfnissen noch lohnen, auch wenn in den letzten Jahren überwiegend professionelle Händler und Immobilienunternehmen als Bieter auftreten. In den meisten Fällen bleibt am Ende zwar immer ein Überraschungsei, aber genau das macht ja auch das Abenteuer Schnäppchenimmobilie aus.

Zusätzlich verwendete Quellen:
Karhausen AG

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